CD-COVER:
VIC RUGGIERO:
SOMETHING IN MY BLINDSPOT
Vic Ruggiero ist hautpberuflich Sänger und Songwriter der legendären New Yorker Ska-Institution The Slackers.
„What next?“ Vic erzählt eine Anekdote, grinst, kichert ins Mirkofon, nuschelt etwas von „Know what I mean, man?!“. (Er spricht generell alle mit „…, man!“ an.) Dann spielt er den nächsten Song. Eine erzählende treibende Einmann-Kapelle. Spätestens beim Animal-Song kriegt er sie alle. Affen, Hunde und Esel schreien vor dem verdutzen Publikum um die Wette, als wollten die Bremer Stadtmusikanten es noch mal allen zeigen. Ich erinnere mich, dass er auf seiner letzten Solo-Tournee als „Lückenfüller“ auf einem Punk-Open-Air spielte. Am Anfang wurde er ignoriert. In der dritten Pause hatte er sie in der Tasche. Ein Mann mit Gitarre und Hut. So muss es in den alten Blues-Tagen gewesen sein, denke ich dann. Männer mit Gitarren und Hüten, hauen den schwitzenden Zuhörern in einem unwiderstehlichen kraftvollen Rhythmus ihre Songs und Geschichten ums Ohr.
Bekannt ist Vic Ruggiero vor allem als Sänger der New Yorker Ausnahme- Band The Slackers geworden, die dem Ska den Soul und den Blues schenkten. Nebenbei unterstützte er mal eben die Punkerbuben von Rancid, wenn diese im Studio oder live Unterstützung am Piano oder beim Songwriting benötigten. Aber man tut ihm unrecht, würde man ihn darauf reduzieren. Vic Ruggiero nimmt, was ihm gefällt: Blues, ein kräftige Prise Punk, Country, Folk/ Antifolk, Ska und taucht alles grinsend in seine erdige charismatische Stimme.
Da kein Geld für einen Psychiater habe, nehme er halt Songs auf, sagte er mal. Besser so. Da haben alle was davon. Seine letzte Psychiatercouch steht in Berlin/Schöneweide. Wenn man die Ausfahrt nach Norden nimmt, um an die Ostsee zu kommen, muss man an dem trutzigen Wachturm der Feuerwache vorbei, wo sich das Firetower Studio befindet. Hier hat er im Frühjahr/Sommer 2007 in einer Woche die neue CD eingespielt. Schwitzend im Unterhemd, mit Hut. Und da es auf so einer Couch nicht eng genug sein kann, hat er sich noch die charmante Lisa von Black Cat Zoot und die rumänischen Blechbläser von Fanfare Kalashnikov zur Verstärkung eingeladen. Vic sagt die CD handelt von der Liebe. Sie heisst: „Something in my blindspot“, was soviel bedeutet, wie: „Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt!“
Kommentare
Das Dosierte Leben(Nr 61)
Sein Kosmos besteht aus Tiefsee-monstern, unschuldigen Mädchen und einsamen Nächten. Dies ist ebenso gangsintensiv wie dennoch anhörbar. So verschroben wie Bruce Joyner und Robyn Hitchcock. Und: Das abgefahrenste Cover seit Laughing Soup Dish!
crazyunited.de
Wirklich eine Platte voller Überraschungen. Beim Cover geht es schon
los: Wittert man bei der abgedrehten Comic Zeichnung mit dem Angler und
der Meerjungfrau noch irgendeine abgehobene Künstlerarbeit, offenbart
das Aufklappen der Textbeilage die waren Hintergrund der Zeichnung.
Wirklich originell!
subba-culture.com
Not that there’s anything wrong with releasing the solo album, but that cover is BAD – capitals are, in this case, severely necessary. (...) “Something In My Blindspot” is an endearing and unusual record which deserves thorough acclaim – except for that cover…